Willi Goetz spricht über Reihengräberfriedhof

Das Bayerische Landesamt für Denkmalspflege führte von 1988 bis 1993 in Straßkirchens Ortsmitte archäologische Ausgrabungen durch, die sich zunächst auf einen bajuwarischen Reihengräberfriedhof konzentrierten. Zusätzlich fanden sich allerdings auch Spuren anderer historischer Epochen, sei es eine Villa der mittleren römischen Kaiserzeit, ein mit Palisaden umgebener Hof der Hallstattzeit, eine Siedlung aus der mittleren Urnenfelderzeit oder eine jungsteinzeitliche Wallanlage der Altheimer Gruppe.

Allein aus der bajuwarischen Phase waren nach sechsjährigen Ausgrabungen 402 Gräber mit 405 Bestatteten geborgen. Obwohl die Gräber über die Jahrhunderte wegen ihrer wertvollen Inhalte mehrmals stark beraubt wurden, fanden sich neben den Skeletten noch 640 Objekte, die die Wissenschaft noch lange beschäftigen werden. Neben den üblichen Beigaben an Schmuck, Waffen und Dingen des Alltags erregte vor allem ein spektakulär ausgestattetes Doppelgrab eines jungen Adelspaares das öffentliche Interesse.

Willi Goetz, der Initiator der Ausgrabung, hält dazu am Freitag, 2. Dezember, um 18 Uhr im neuen Rathaussaal den Vortrag „Das bajuwarische Reihengräberfeld in Straßkirchen – Ausgrabungen von 1988 bis 1993“. Als betroffener Grundstücksbesitzer konnte er die archäologischen Arbeiten aus nächster Nähe verfolgen und mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos dokumentieren. Der Eintritt ist frei.