Mosaik erstrahlt in voller Schönheit

Die Gemeinde Straßkirchen konnte im Rahmen des diesjährigen Regionalbudgets der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) im Gäuboden die 80%-Finanzierung eines Jugendkunstprojekts auf dem Straßkirchner Schulgelände mit der örtlichen Schule und der Straßkirchner Künstlergemeinschaft einwerben. Mit der Umsetzung dieses in alle sieben Gäubodengemeinden ausstrahlenden Projekts waren verschiedene Schulklassen mit den örtliche Künstlern betraut.

Junge Künstler werkelten

Die Straßkirchner Künstlergemeinschaft band die „Jung-Künstler“ aus den verschiedenen Altersstufen voll in ihr Schaffen ein und es wurde „gewerkelt“ und ein Gesamtmosaikkunstwerk von bleibendem Wert geschaffen. Nach Projektabschluss fand ein Treffen der beteiligten Schule und Künstler statt. Ziel des Treffens war sich über die das mehrtägige Kunstprojekt auszutauschen und gemeinsam in Hinblick auf weitere Aktivitäten zu vernetzen. Angedacht ist, dass auch andere Gäubodengemeinden ähnliche Kunstprojekte realisieren.

Farbenfrohes Großmosaik

Gemeinsam mit den eingebundenen Künstlerinnen und Künstlern hatten die Kinder und Jugendlichen verschiedene Ideen für die Mosaikgestaltung erörtert wodurch ihre Kreativität angeregt und gefördert wurde. Die eingebundenen Schulklassen mit ihren Lehrkräften konnten gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern in unterschiedlichen Wandsegmenten Ideen umsetzen und in eigenen Teilkunstwerken im Form eines „Gesamt-Mosaik-Projekts im Straßkirchner Schulaußengelände“ eine bleibendes Großmosaik erschaffen. Die von den Kindern und Jugendlichen mit den Künstlern erarbeiteten Werke sind öffentlich im Schulgelände zugänglich. Beim Mosaikgestalten gibt es grundsätzlich keine festgesetzten Vorgehensweisen, sondern nur ideenreiche Herangehensweisen, die von verspielten Zugängen über klar herausgearbeitete Formen bis hin zu ausgedrückten abstrakten Formen reichen. Das Ziel war es, die Kreativität der Schülerinnen und Schüler dahin gehend zu fördern, dass sie angeregt werden, eigene Ideen zu finden und zu entwickeln und diese möglichst selbstständig in Form von verschiedenen Bildern, Figuren und Arbeiten mit einem örtlichen Mitglied der Künstlergemeinschaft umzusetzen.  Mit dem Grundelement des Mosaiks, des Steines, und der Kreativität der Hände wurden farbenfrohe Figuren und Bildnisse vielfältigster Art geschaffen. Von bunten Schmetterlingen, einfachen Objektformen und hübschen Blumen und Pflanzen bis hin zur selbstständigen, kreativen Formgebung vieles ist auf dem 30 Meter langen Großmosaik zu sehen.

Sehr aktive Künstlergemeinschaft befeuerte das Kooperationsprojekt

Das Mosaikschaffen ist eine einfache und schnelle Technik, um verblüffende und interessante Effekte zu erzielen. Hier gibt es die Möglichkeit, dieses Verfahren auf unterschiedlichen Materialien wie Buntstein neben Buntstein-Kleben in verschiedenen Formaten kennen zu lernen. Dies gelang den eingebundenen Künstlern Johann Orth, Brigitte Tarras, Ingrid Faltermeier, Melissa Faltermeier, Sigrid Bodmer und Maria Thurner in hervorragender Form.

Identitätsstiftung durch Kunstschaffen

Die Welt der Kunst sollte mit Hilfe der beteiligten Künstler durch eine Linse neu entdeckt werden und auch der Wert von öffentlichem Raum und der Kunst in der Wahrnehmung erhöht werden..

Straßkirchner Schülerinnen und Schüler wurden hier als eigenständige Akteure aktiv und es wird nun der Wert öffentlicher Kunst in seiner Wahrnehmung und Wertschätzung dadurch hervorgehoben. Dies soll auch helfen, dass gegen die vielfältigsten Arten des Vandalismus und der Zerstörung öffentlichen Eigentums bereits in der Jugend ein Bewusstsein gegen diese mutwilligen Zerstörungen, welche leider auch in den Gäubodengemeinden häufig sind, entsteht. Nur durch konsequente und engagierte Jugendarbeit im Bereich der Kunst können traditionelle Werte weiter getragen und Begeisterung für das eigenständige Kreativschaffen vermittelt werden, so war man sich schon bei Projektstart einig. Die enge Verbindung der genannten Aktivitäten und der verantwortlichen Akteure mit der Grund- und Mittelschule Straßkirchen war in erheblichem Maße gegeben. Dadurch wurde die Begeisterung von Menschen für die schöne Freizeitbeschäftigung des gemeinsamen „Kunstschaffens“ und damit dem Erhalt von Kunst im öffentlichem Raum befördert. Die Gemeinde Straßkirchen hofft mit dieser Strategie, die langfristig weitergeführt werden soll, die eigengestaltete Kunst als belebendes Element weiter zu befördern um zu verhindern, dass der Wert der Kunst und von Kunst im öffentlichen Raum künftig geringer als heute geachtet werden. Bereits 2019 wurde erfolgreich eine entsprechende Kunstaktivität mit Mosaikfliesen in der Schule erfolgreich realisiert. Daher ist die Fortführung dieser Strategie mit diesem nun erweiterten Antrag eine konsequente und zielgerichtete Fortführung der bereits gestarteten Aktivität. Als Fortsetzung der bereits bestehenden Mosaiken an der Schule sollten in Kooperation der Künstlergemeinschaft und der Schule Straßkirchen weitere Kunstwerke entstehen.

Künstlergemeinschaft mit „Draht zu den Schulklassen“

Bürgermeister Christian Hirtreiter zeigte sich besonders erfreut, dass das Projekt als „Gute-Praxis-Beispiel“ auch in andere Gäubodengemeinden übertragbar ist und freute sich auf die Umsetzung auch in den anderen Kommunen. Durch den gewährten großen künstlerischen Freiraum und durch die plakative Verschönerung trug das „Kunstschaffen“ zu mehr „Vielfalt“ bei und half eine Aktivierung des gemeindeweit wichtigen Themas des Kunstschaffens nach den vielen Krisen-Monaten. Trotz der Corona-Pandemie lief und läuft das Engagement der Straßkirchner Künstlergemeinschaft hervorragend weiter. Auch die örtliche Grund- und Mittelschule ist überregional bekannt und für verschiedene Bereiche als Vorbildschule ausgezeichnet. Insbesondere als Kunstschule ist sie bayernweit bekannt und geschätzt. Bereits zum fünften Mal war die Grund- und Mittelschule Straßkirchen als Umweltschule in Europa und damit als Internationale Nachhaltigkeitsschule für den Zeitraum 2019 / 2020 ausgezeichnet worden. Seit vielen Schülergenerationen weist im Außengelände ein schöner Brunnen von Gerhard Kadletz den Weg, der dem Mosaik direkt benachbart ist. Die über viele Projekttage aktiven Künstlerinnen und Künstler konnten die Schülerinnen und Schüler aufgrund der unkonventionellen Arbeitsweise gut in das Kunstschaffen einbinden.

Mitgliederstarke Künstlergemeinschaft stellt 2023 wieder aus

Die Straßkirchner Künstler wollen mit ihrem Engagement die Bevölkerung und vor allem die Jugend an die Kunst als Ausdruck der eigenen Kreativität und Form der Selbstverwirklichung heranführen. Die Künstler wollen mit ihrem Engagement Identität stiften, Brücken bauen und neue Welten eröffnen. Kunstschaffen und Kultur fördern Toleranz und Offenheit und tragen damit auch zu einem guten Miteinander bei. Sie ist ein Schlüssel für gesellschaftliche Entwicklungsprozesse und für die Persönlichkeitsbildung junger Menschen. Hervorgehoben wurde, dass das Angebot der örtlichen Künstlergemeinschaft Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt abhole und sie anrege, eigene Erfahrungen mit Kunst und Kultur zu machen. Durch die Gemeinschaft ist es möglich sich gegenseitig Literatur auszuleihen und vor allem auch junge Mitglieder für die Kunst zu begeistern. Im April 2023 ist wieder eine eigene Straßkirchner Kunstausstellung geplant.

„Kunst für Jung und Alt“

Bürgermeister Christian Hirtreiter bekräftigte im Rahmen des Treffens, dass man nicht nur Freude durch Kunstschaffen erlangen könne, sondern auch die Möglichkeit habe durch künstlerisches Arbeiten sich selbst zu verwirklichen und den Alltag zu vergessen. Gerade für die Jugend sei es wichtig aktiv zu sein und nicht nur passiv zu konsumieren. Durch die geplante Kunstausstellung im Frühjahr 2023 soll wieder ein verstärktes Engagement für den Heimatort angestoßen werden, denn gerade das Maß an „sozialer Dichte“ sei ein entscheidender Standortfaktor in der sich rapide entwickelnden Welt. Der Wert eigenen Kunstschaffens für die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern sei im Hinblick auf die Förderung der Kreativität enorm. Seit vielen Jahren sei die Thematik „Kunst“ in Straßkirchen wichtig und dadurch werde die Jugend angespornt selbst künstlerisch tätig zu werden und mit Begeisterung Kunstwerke zu gestalten. Hirtreiter hob die seit fast zwei Jahrzehnten laufende intensive und freundschaftliche Zusammenarbeit mit der Künstlergemeinschaft hervor und betonte das hohe Engagement der teils seit Anfang vor fast 20 Jahren eingebundenen Künstlerinnen und Künstler. Eine unkonventionelle Zusammenarbeit auch der örtlichen Lehrerschaft und ehrenamtlicher Kräfte setze erneut wie auch schon bei vielen Aktivitäten in den vergangenen Jahren den Aspekt der positiven Entwicklungsförderung um, dies sei vorbildlich und beispielgebend, stellte Hirtreiter heraus. Die bevorstehende Auszeichnung durch das Bayerische Staatsministerium diese Woche für die Straßkirchner Grund- und Mittelschule sei eine Ehre und Ansporn für die kommenden Jahre.  Rektor Martin Mühlbauer dankte allen Beteiligten für das Engagement und freute sich auf noch weitere und noch zu intensivierende Aktivitäten.

Die Künstlerinnen und Künstler der Straßkirchner Künstlergemeinschaft freuten sich, dass die Mosaik-Kunstwerke in Verbindung mit der Grund- und Mittelschule Straßkirchen abgeschlossen und verfugt werden konnten.

Im Bild 2. Reihe: Rektor Martin Mühlbauer (links), Johann Orth ( 5. von links), Ingrid Faltermeier (7. von links), Melissa Faltermeier, Brigitte Tarras (9. von links), Bürgermeister Christian Hirtreiter (10. von links),

1. Reihe 1. von rechts: Maria Thurner

Mit Begeisterung und besonderer Akribie waren die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung bei der Gestaltung der hell erstrahlenden Blumen