Begehung des Volkstrauertages in Straßkirchen, Schambach und Paitzkofen

Beim Volkstrauertag  in Straßkirchen, Schambach und in Paitzkofen wurde in Trauer der Toten, Gefallenen, Vermissten, Vertriebenen und der Zivilopfer gedacht. Uns alle verbindet  heute ein gemeinsamer Wunsch, der Wunsch, dass auch unsere nachfolgenden Generationen in Frieden und Freiheit leben dürfen, so Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter. Er  erinnerte 100 Jahre nach Beendigung des 1. Weltkrieges an die Opfer beider  Weltkriege und sprach von der Bedeutung des Volkstrauertages als Mahnung für den Frieden. Am Ende beider Weltkriege so Bürgermeister Hirtreiter lag in jeder Hinsicht des Wortes  alles in Trümmern.  Verwüstete Städte und Landstriche, verwaiste Kinder, über 55 Millionen Tote sowie abermillionen Verwundete und Flüchtlinge.  Eine Zukunft schien kaum vorstellbar – aber doch gab es sie.

Nach dem Gedenkgottesdienst versammelten sich am Kriegerdenkmal in Straßkirchen  Pfarrer Loxly, die Ministranten, Bürgermeister und Gemeinderäte, die Bevölkerung, fast 100 Personen, die Ortsvereine teils mit Vereinskleidung, der Bauernhilfsverein, der FC, der Kriegerverein Straßkirchen-Haberkofen und die Feuerwehr mit Fahnen.

Die Blaskapelle Grünbeck aus Hintzelbach spielte zackig in Straßkirchen und die Blaskapelle Donautal aus Irlbach in Schambach und Paitzkofen  die Bayernhymne, das Deutschlandlied und das Lied vom guten Kammeraden. Die von Pfarrer Loxly in Straßkirchen und in Paitzkofen und  vom Straßkirchner Kirchenchor unter der Leitung von Anette Schubert würdig gestalteten und zelebrierten Gedenkgottesdienste und die  mit Fackeln und Uniformen ausgestatteten Bundeswehrvertreter der Patenkompanie der Gemeinde Chef Hauptmann Nina Hillemann, Kompaniefeldwebel Jörg Luther, Stabsfeldwebel Matthias Holzapfel aus Straßkirchen, Hauptfeldwebel Eric Zinke, Stabsunteroffizier Ramona Bürger und Stabsunteroffizier Vanessa Berger untermauerten die Bedeutung des Volkstrauertages. Pfarrer Loxly war es wichtig,  dass die Bundeswehr zu einer Friedensarmee wurde.

Vor fast genau huntert Jahren wurde der Volkstrauertag eingeführt als Gedenktag für die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs. Gedenken heißt Erinnern und Erinnern ist laut Bürgermeister Hirtreiter Friedensarbeit. Unser Gedenken an die Kriege und die Auseinandersetzungen und seine Opfer ist stets verbunden mit dem Kampf um die Demokratie. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass man achtsam mit der Demokratie umgehen soll. Schnell würde es in der Barberei mündet.

Angesicht der vielen Kriegsschauplätze auf der Welt solle man versuchen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. „Frieden ist nie und nimmer durch Krieg zu schützen, sondern nur durch den Frieden selbst“ mahnte Bürgermeister Hirtreiter.

Hauptmann Nina Hillemann von der Patenkompanie dem 3./Sanitätslehrregiment aus Mitterharthausen sprach in seiner emotionalen Rede beim  Kriegerdenkmal in Straßkirchen aus,  dass man an so einem Tag den Opfern aller Kriege und Bürgerkriege unserer Tage gedenkt, auch den  Opfen von Terrorismus und politischer Verfolgung und  um Kameraden und anderen Einsatzkräften, die in Auslandseinsätzen der Bundeswehr ihr Leben ließen.

Auch einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden  oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde, wurde gedacht.

Gedenken und Erinnern sind sichtbare Zeichen von Mitgefühl, Gerechtigkeitssinn, Solidarität und Menschlichkeit. „Der Menschlichkeit  verpflichtet“, so lautet nämlich der Leitsatz des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.

Hillemann sagte, dass  ein Blick auf die aktuellen und vergangenen Kriege, Konflikte, Völkermorde und den Terrorismus zeigt, das der Frieden unser höchstes aber auch ein zerbrechliches Gut ist, welches es  zu schützen und zu bewahren gilt.

Hillemann zitierte  einen Satz des ehemaligen NS-Widerstandskämpfers Alfred Delp, der sagte: Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt  war, hat sein Leben einen Sinn gehabt, der so manchen der vielen Teilnehmer zu denken gab.

Dank gebührt der gesamten Bevölkerung für die überaus große Teilnahme und  für die Mithilfe bei der Organisation der  Verwaltungsangestellten Evi Burkert,  dem Kriegerverein Straßkirchen-Haberkofen, stellv. genannt 1. Vorstand Norbert Schwinghammer und der Krieger- und Soldatenkameradschaft Schambach, stellv. genannt 1. Vorstand Mario Lehermeier.

In Schambach sprach  Pfarrer Williblad Hirsch in der Predigt beim  Gedenkgottesdienst aus, dass Kriege immer sinnlos seien, ging auf das Gedenken der Opfer von Kriegen und die  Zukunftsängste der Menschen ein.

Für die Gemeinde legte in Paitzkofen Gemeinderat Norbert Kiendl einen Kranz nieder und gedachte der Gefallenen, Vermissten, Verwundeten, Vertriebenen und der Zivilopfer. Es sollte so  Kiendl möglich sein, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Friede und Freiheit sind leicht zerbrechliche Güter, diese gilt es in unserer Wertegemeinschaft zu erhalten.

Am Kriegerdenkmal in Schambach legte für die Gemeinde Gemeinderat Bernhard Ebenbeck einen Kranz nieder und meinte, dass man alles  tun müsse,  dass niemals mehr ein Krieg in Deutschland stattfindet,  man wachsam sein müsse und  nicht nachlassen dürfe das Recht auf Frieden und Freiheit einzufordern. Millionen Kriegsopfer mahnen uns, den Frieden vor Intoleranz und Gleichgültigkeit gegenüber den anderen zu verteidigen.

Das Bild zeigt v.l.n.r. Pfarrer Loxly, Kompaniefeldwebel Jörg Luther, Hauptmann Nina Hillemann und Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter