Nach längerer Corona bedingter Pause konnte Bürgermeister Christian Hirtreiter den Arbeitskreis Dorferneuerung kürzlich wieder im Florianistüberl in Paitzkofen begrüßen. Es galt, die Planung für den Dorfplatz nochmals abzustimmen und neue Ideen aufzugreifen, bevor der Förderantrag beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) eingereicht wird.
Die Planung zur Neugestaltung war in mehreren Treffen gemeinsam mit dem Arbeitskreis erarbeitet und mit den Paitzkofener Bürgern abgestimmt worden. In der Zwischenzeit erfolgten nur noch kleinere Änderungen, wie die Planerin, Roswitha Schanzer vom Büro MKS Architekten-Ingenieure, erläuterte. So wird der Vorbereich zum Friedhof in die Neugestaltung einbezogen, v.a., um einen flacheren, behindertengerechten Aufgang zu erzielen. Die letzten Monate wurden genutzt, um die erforderlichen Abstimmungen mit den Fachbehörden durchzuführen, u.a. mit dem Denkmalschutz, der Unteren Naturschutzbehörde, dem Behindertenbeauftragten des Landkreises und dem ALE. Bezüglich der Bushaltestelle an der Kreisstraße, die ebenfalls behindertengerecht ausgebaut wird, erfolgte eine Verkehrsschau mit den Sachgebieten Verkehrswesen und Tiefbau am Landratsamt sowie der Polizei. Die Fachleute sprachen sich einheitlich für die Anlage einer Haltebucht aus. Zwar sei rechtlich eine gesonderte Busbucht keine Verpflichtung, da nachfolgende Fahrzeuge hinter dem Bus mit eingeschaltetem Warnblinker warten müssen. In der Praxis werde dies jedoch oft nicht eingehalten, so dass es zu Gefahrensituationen kommen kann. Bei einer Busbucht haben die Wartenden mehr Abstand zum fließenden Verkehr, insbesondere Kinder seien so sicherer. Ein Buswartehäuschen ist hier bisher nicht vorhanden. Der Arbeitskreis „Dorferneuerung Paitzkofen“ sprach sich dafür aus, auch hier ein Wartehäuschen, ebenso wie an der Schulbushaltestelle, zu errichten.
Die Straßenbeleuchtung wird ebenfalls erneuert. Der Arbeitskreis zeigte sich aufgeschlossen für die Verwendung von Solarleuchten. Diese wären, im Gegensatz zu kabelgebundenen Leuchten, sogar förderfähig. Eine Entscheidung wird nach einer Besichtigung von in der näheren Umgebung bereits eingebauten Lampentypen getroffen. Über das zu verwendende Betonpflaster soll anhand einer Bemusterung entschieden werden. Der Arbeitskreis brachte nochmals die Idee ins Spiel, Wasser in den Dorfplatz einzubeziehen. Ein Umwälzbrunnen scheidet wegen des hohen Unterhaltungsaufwandes aus, ebenso ein Grundwasserbrunnen. Gedacht ist nun an einen kleinen Wasserlauf, eine flache Mulde, gestaltet mit Steinen, die attraktiv, aber ungefährlich für Kinder ist, und in Verbindung mit den geplanten Blühflächen auch Insekten Lebensraum bietet. Geprüft wird, ob sie über einen beim Feuerwehrhaus vorhandenen Brunnen befüllt werden kann. Ein am Dorfplatz vorhandenes Kreuz soll als kulturelles Denkmal erhalten, saniert und auf Anregung von Bürgermeister Hirtreiter an eine geeignetere Stelle in der Nähe der Schulbushaltestelle versetzt werden. Doch bevor die gestalterischen Maßnahmen umgesetzt werden können, sind umfangreiche Vorarbeiten im Untergrund notwendig: Der schadhafte Oberflächenwasserkanal muss auf der gesamten Länge von rund 400 m komplett erneuert werden.
Für eine eventuelle Erweiterung nach Westen mit Neugestaltung der Schneidinger Straße und für die Anlage von Bedarfsparkplätzen in wasserdurchlässiger Bauweise, ggf. im Bereich einer leerstehenden Hofstelle, wurde seitens des ALE ebenfalls bereits Förderfähigkeit signalisiert. Der Stichweg wird im Rahmen der Dorferneuerung nicht saniert werden können. Es müsste eine deutliche Verbesserung der Gestaltung hin zu einem grün geprägten Straßenzug erzielt werden, d.h. die Anlieger müssten bereit sein auf Gartenmauern und Zäune zu verzichten. Dazu wird keine ausreichende Zustimmung gesehen. Die Gemeinde Straßkirchen strebt daher eine bautechnische Sanierung im Rahmen des gemeindlichen Sanierungsprogramms an.
Nach einstimmigem Beschluss im Gemeinderat kann nun der Förderantrag für die Neugestaltung des Dorfplatzes beim ALE eingereicht werden. Die Bauausführung ist ab Frühjahr 2021 vorgesehen. Ein Baubeginn noch im Herbst ist nicht sinnvoll, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Denn dann wäre der Dorfplatz den ganzen Winter über eine Baustelle und nur eingeschränkt nutzbar.