Kunstausstellungen sind ein rares und wertvolles Gut für unsere niederbayerische Kulturszene, weshalb Ingrid und Melissa Faltermeier im Deggendorfer Stadtpalais vergangenen Freitag besonders herzlich und dankbar von den Kunstbegeisterten drunter viele Straßkirchner begrüßt wurden.
Dieser Anlass war außerdem eine Premiere, denn zeitgleiche Ausstellungen derselben Künstler, noch dazu eines Mutter-Tochter-Duos, gibt es in der Donaustadt selten. Durch das unermüdliche kreative Schaffen der beiden Künstlerinnen aus Straßkirchen standen jedoch mit 95 Bildern mehr als genügend Gemälde hierfür zur Verfügung.
Wunderschöne kraftvolle Bilder laden zum Verweilen ein
Die Laudatoren würdigten das Engagement der beiden Künstlerinnen. „Ihre teils abstrakten Acrylgemälde laden zum Verweilen und zum Interpretieren ein. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum persönlichen Wohlbefinden des Betrachters und führen gleichsam in eine andere Welt“.
Ingrid Faltermeier begann ihre künstlerische Entwicklung zunächst autodidaktisch. Heute ist sie Mitglied in den Kunstvereinen Deggendorf sowie „Regenbogen“ Plattling. Aus ihren Gemälden sprechen Neugier, Experimentierfreude und ein ausgeprägter Blick für die Schönheit von alltäglichen Gegenständen, die sie in ihre Bilder einarbeitet. So entdeckt man auf ihren Leinwänden kunstvoll aufgeklebte Schnüre, Glitzersteine, Eierschalen, die wie ein Mosaik wirken, oder einen ganzen farbgetränkten Malpinsel. Ihr Ausdrucksspektrum reicht von Montagen realer Objekte über gegenständliche Malerei, Kombinationen von Abstraktem und Gegenständlichem bis hin zur völligen Abstraktion – stets jedoch mit der Freiheit für den Betrachter, selbst etwas Konkretes herauszulesen. Für die Herstellung der Bilder verwendet sie verschiedenste Techniken, wie Misch-, Schütt- und Sprühtechnik sowie Airbrush. Seit 1997 stellt Ingrid Faltermeier regional und überregional aus und hat mit dieser 191. Ausstellung schon viel Erfahrung gesammelt.
Ihre Tochter Melissa Faltermeier schloss sich ihr 2009 in zahlreichen weiteren Ausstellungen an. Nach ihrem Abitur am Veit-Höser-Gymnasium Bogen hat sie das Studium fürs Realschullehramt an der Universität Regensburg mit den Hauptfächern Kunsterziehung und Englisch aufgenommen und befindet sich derzeit im Referendariat. Technisch vertiefte sie sich insbesondere in den Bereichen Acryl, Plastik und Fotografie. In der Öffentlichkeit machte sie unter anderem 2014 von sich reden, als sie den Sonderpreis der Stadt Plattling im Plattlinger Fotowettbewerb „Unsere Heimat“ gewann und im Anschluss kreative Schulprojekte mit Kindern und Jugendlichen umsetzte. Ihre Liebe für mediterrane Länder, Wolken in verschiedenen Lichtstimmungen wie auch für den Bayerischen Wald bringt Melissa Faltermeier in der aktuellen Ausstellung zum Ausdruck. Mehrere Wegbegleiter, Freunde und Mitglieder der Straßkirchner Künstlergemeinschaft waren der Einladung gefolgt und ließen bei angenehmen Gesprächen die Vernissage ausklingen.