Gedeihliche Bundeswehrpatenschaft
Vor über 30 Jahren startete die gedeihliche Patenschaft der Gemeinde Straßkirchen mit der Gäubodenkaserne mit einem Fußballspiel. Der damalige Schiedsrichter, Hauptmann a.D. Josef Bierl, übernahm die Kommentierung des Fußballfreundschaftsspiels und der Anfangsjahre der Patenschaft.
Das Band der Patenschaft hatte Ende der 1980er Jahre der damalige Bürgermeister Xaver Weinzierl (Bürgermeister zwischen 1972 und 2001) aufgenommen. Die Heeresfliegerstaffel 4 aus der Gäubodenkaserne war damals eine sehr gut ausgestattete militärische Einheit, so Hauptmann a.D. Bierl, der zusammen mit seinem Staffelkollegen und ehemaligen, langjährigen Hubschrauberpiloten Ludwig Kilger, der ebenso bei dem Fußballfreundschaftsspiel zu Beginn der Patenschaft dabei war.
Kasernenstandort hat eine reichhaltige Geschichte
Zunächst wurde auch auf die Geschichte des Kasernenstandorts im Gäuboden bei Mitterharthausen eingegangen. Die Kaserne war in den 1930er Jahren erbaut worden und der Fliegerhorst war im Zweiten Weltkrieg das erste Angriffsziel der angloamerikanischen Bomberverbände, wobei aufgrund der geplanten Eigennutzung das Gelände von Angriffen verschont worden war. Nach dem Krieg übernahm die US-Armee den Standort. Die Kasernenanlage erhielt den Namen Mansfield-Kaserne und war zuletzt von 1957 bis 1964 Heimat des ersten Batallions des elften Bewaffneten Kavallerie-Regiments (11th Armored Cavalry Regiment), beauftragt mit der Grenzüberwachung zur ehemaligen Tschechoslowakei. Die Bundeswehr übernahm die Liegenschaft erst 1966. Bis in die 1990er Jahre waren Truppenteile der Panzerbrigade 24 der später aufgelösten ersten Gebirgsdivision in der Gäubodenkaserne beheimatet, unter anderem das Panzergrenadierbataillon 242.
Heeresflieger waren die Partner
Der Fliegerhorst wurde durch die Heeresflieger der Bundeswehr genutzt. Major und Fliegerstaffelkapitän Klaus Trieb war als schneidiger Offizier und Einheitsführer gerade auch wegen seinem auffallenden Oberlippenbart bekannt. Die Heeresfliegertruppe war damals eine Truppengattung im Heer der Bundeswehr und zählt zu den Kampfunterstützungstruppen. Mit ihren hoch einsatzfähigen Hubschraubern trug die Heeresfliegertruppe zu luftbeweglichen und luftmechanisierten Operationen des Heeres bei. Hauptmann a.D. Josef Bierl (Ehrenvorsitzender des Oberpiebinger Kriegervereins) war als Offizier der Staffel in die Vorbereitungen der gedeihlichen Patenschaft der Gemeinde Straßkirchen mit der Heeresfliegerstaffel 4 stark eingebunden. Bei dem nun digitalisierten Filmaufnahmen (ehemaliger VHS-Film) fanden besonders die Rede von Major Trieb, aber auch vom ehemaligen Bürgermeister Xaver Weinzierl, bei der Filmvorführung besondere Beachtung.
Hindernislauf mit 30 Stationen im Straßkirchner Ortszentrum
Anschließend informiert der derzeitige Kompaniechef Hauptmann Jürgen Guttenberger über den Hindernislauf „Y-Parcours“ und die Vorbereitungen zum Gelöbnis, welches am Donnerstag den 27.07.22023 stattfindet.
Die Patenschaft der Gemeinde Straßkirchen mit militärischen Einheiten aus der Gäuboden-Kaserne besteht in einer sehr vorbildlichen Form und daher werden zum Jubiläum 2023 eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen organisiert, stellte Guttenberger heraus.
Bei einem öffentlichen Gelöbnis von 280 Sanitätsoffizieranwärter/-innen werden am Donnerstag, 27.7.2023, 17 Uhr, am Straßkirchner Sportzentrum viele Gäste erwartet. Die hervorragende musikalische Umrahmung wird das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Patenkirchen mit 50 Musikern übernehmen. Für die Bevölkerung im Gäuboden und gerade für Familien ist dies sicherlich ein sehr interessantes Ereignis.
Schlamm und Matsch sind Teil des Wettkampfes
Am Freitag, 28. Juli 2023, findet von 9 bis 13 Uhr, ein militärischer Hindernislauf ausgehend vom Straßkirchner Sportzentrum, Paitzkofner Str. 44, dem Irlbach entlang bis zur Eisenbahnbrücke (Plattenweg/Irlbacher Straße) und zurück statt. Die Öffentlichkeit ist zum Zuschauen herzlich eingeladen. Guttenberger ging auf die fast 30 Hindernisstationen, vom Schlammklettern, bis zum Tauchparcours im Freibadgelände und Balancierstationen ein. Gerade die Zuschauer werden hier die Teilnehmer mit besonderem Elan bei der Bewältigung der Stationen beobachten können
Familienfest mit tollen Kinderangeboten
Im Rahmen der Patenschaftsfeierlichkeiten wird auch ein großes Familienfest am Freitag, 28. Juli 2023, ab 13 Uhr, am Sportgelände durchgeführt. Hier werden ein Hindernis-Parcours für Kinder, Kinderschminken, Hüpfburg, Fahrzeugschau, Vorführungen der Plattlinger Football-Spieler der „Black Hawks“, Quiz mit wertvollen Preisen und vieles mehr angeboten.
Bogenschießen und Ballonfahren
Einige Angebote werden gerade die jüngsten Teilnehmer sehr erfreuen. So wird der Kinderparcours (ab 4 Jahren) und ein begleitetes Mini-Baggerfahren mit militärischen Gerätschaften organisiert. Ein besonderer Hingucker wird ein Stand zum Ausprobieren des Bogenschießens sein. Neben der Fahrzeugschau von Großgerätschaften wird ein Stand des Jugendoffiziers mit Preisausschreiben und einem Kübelspritzenwettbewerb durch den Dekontaminationszug der Pateneinheit aufgebaut. Das Bubbel-Soccer-Turnier für die freie Teilnahme findet um 16 Uhr am Hauptspielplatz des Geländes statt (Anmeldung ab 14 Uhr für das Turnier, vorher freies Spiel). Football-Dart und eine Weitwurfwand werden von einem Team der Plattlinger Footballmannschaft „Black Hawks“ organisiert. Die Grundausstattung und Techniken des Footballs werden von dem Plattlinger American-Football-Team hautnah vorgeführt und praxisnah erläutert. Das Bundeswehrsozialwerk bietet ein Glücksrad an. Zusätzlich ist das Karrierezentrum der Bundeswehr vor Ort vertreten. Die Ballonsportgruppe Landshut des Luftsportvereins Landshut zeigt den Aufbau eines Heißluftballons am Hauptspielfeld des Sportplatzes (ab 17 Uhr) und die zwei Gewinner der Benefiztombola des Familienfestes werden schwerelos im Ballonkorb über Straßkirchen und das Umland schweben. Die Verpflegung und Getränke werden ganztägig zu familienfreundlichen Preisen angeboten
Ab 18 Uhr wird eine Strandbar mit toller Musik der bekannten Live-Band „Almoust Famous“ organisiert. Abends gibt es an einer kultigen Cocktailbar alkoholfreie und alkoholhaltige Getränke aus den Händen von erfahrenen Barkeepern, die mit besten Mixturen überzeugen.
Gerade die Jugend und die Familien aus den Gäubodengemeinden sind zur Teilnahme bei den Veranstaltungen der Straßkirchner Patenschaftstage eingeladen, so Hauptmann Jürgen Guttenberger zusammen mit Hauptmann Robert Schmid bei den Ausführungen zu dem „Straßkirchner Patenschaftstagen“, die mit schönen Lichtbildern untermalt wurden.
Die alte, neu digitalisierte Präsentation vom Fußballfreundschaftsspiel der Kasernen-Auswahl gegen eine Auswahl der Straßkirchner Gemeinderäte war der Höhepunkt des Abends.
Historische Filmdokumente sind zeitlos
Zusätzlich wurde auch ein historischer Film von der Paitzkofner Feuerwehrfahnenweihe vom 26. Juni 1977 präsentiert. Mehrere damalige Festmädchen und Festjungfrauen waren bei dem Filmabend anwesend und freuten sich über die klaren, farbigen Filmaufnahmen (ehemals Super-8-Farbfilm ohne Ton), welche von verschiedenen Personen mit inhaltlichen Kommentierungen versehen wurden. Der ehemalige und bereits verstorbene Lehrer Schötz hatte die Filmaufnahmen bei diesem Höhepunkt der Ortsgeschichte dem 100-jährigen Paitzkofner Feuerwehrjubiläum gestaltet und diese somit der Nachwelt überlassen. Der ehemalige Kommandant Michael Schiessl hatte die Super-8-Filmrollen der Gemeinde zur Digitalisierung übergeben um damit dieses historische Dokument zu erhalten. So waren mehrere damaligen Akteure anwesend und waren sich beim offiziellen Ende des Filmabends einig, dass man eine derartige Veranstaltung unbedingt wiederholen müsse. Fotoalben und Bildmaterial wurden in Augenschein genommen und mancher konnte noch schöne Geschichten frei nach dem Motto „woast das no, wia war des damals schee“ zum Besten geben.
Die Heeresfliegerstaffelvertretung mit den heutigen Verantwortlichen bei der Sanitätseinheit in der Gäubodenkaserne im Rahmen der Straßkirchner Patenschaftstage: v.re.:
Gemeinderat Norbert Kiendl, Erwin Weinzierl, Hauptmann Jürgen Guttenberger, Hauptmann Robert Schmid, Hauptmann a.D. Josef Bierl (Oberpiebing), Hauptmann a. D. und ehem. Hubschrauberpilot Ludwig Kilger (Aiterhofen) und Bürgermeister Christian Hirtreiter