Erster Adventssonntag: Künstlerkrippe in der Irlbacher Straße

Das Straßkirchner Adventsfenster wird 2022 wieder in der traditionell üblichen Form von der Straßkirchner Künstlergemeinschaft durchgeführt. Seit dem ersten Adventssonntag (Sonntag, 27. November 2022) ist die Künstlerkrippe „Freistehende Krippe „Maria, Josef und Kind in Weiß mit Tiererweiterung“, eine halbmetergroße Gips-Krippe in der Hofeinfahrt der Irlbacherstraße Hausnummer 9, von der heimischen Künstlerin Maria Thurner gefertigt, zu betrachten. Die Bevölkerung fand sich bei trockenem aber eisigem Wetter an dem Adventsabend direkt bei dem weitläufigen Krippenareal an der Irlbacherstraße ein.

Maria Thurner ist bei vielen überregionalen Kunstausstellungen präsent und vielseitig engagiert und interessiert. Die Leidenschaft für die Kunst ist eines der Themen, welches ihr Leben stark prägt.

Die junggebliebene Künstlerin sagt selbst von sich: „ Die größte Strafe ist für mich das Stillhalten“ und insbesondere die Gestaltung von „Ungewöhnlichem“ liegt ihr in ihrem künstlerischen Schaffen am Herzen. Seit fast 40 Jahren ist die Künstlerin u.a. Mitglied der Isargilde. Sie ist eine der aktivsten Mitglieder der Straßkirchner Künstlergemeinschaft und bringt sich seit der Gründung vielseitig ein. Das Reifen in der Pflanzenwelt, aber auch die vielfältigen Wechsel der Jahreszeiten und die Farbenspiele der Natur, das sind Themen, welche Maria Thurner ganz gezielt in ihre Werke einbindet. Die Stimmung im eigenen Naturgarten der Künstlerin macht sich augenblicklich auch zusammenkomponiert bei der Künstlerkrippe breit und fasziniert mit dem Farbenrepertoir. Viele besondere Farbnuancen erinnern an die Weihnachtskrippe, wie man sich diese gerade in der frühen Kindheit vorstellt. Das markante grüne Farbenspiel des Astwerks an der Krippe und das dunkelblaue „Himmelszelt“, dargestellt durch die intensivfarbigen Flaschen, zeigen dies einleuchtend.

Maria Thurner hat Styropor, Porenbetonsteine, Holz und Metalldraht mit Gips umformt und so Figurengruppen gestaltet, welche abstrakt, aber leicht erkennbar eine Szene aus der Weihnachtsgeschichte, gleichsam als Augenblickaufnahme, festhalten.

Die blauen Glasflaschen symbolisieren den dunklen Nachthimmel der gekonnt in dem Naturgarten nachgeformt ist. Dieser Nachthimmel wurde 2022 mit Sternen erweitert. Die Behausung von Maria und Josef, zunächst natürlich ohne „Christkind in der Krippe“, ist u.a. aus heimischem Astwerk des bekannten Quittenbaumes vorm Hauseingang der Künstlerin gestaltet. Denn aufgrund von zu schweren Früchten musste das starke Astwerk dieses Baumes dieses Jahr größtenteils stark zugeschnitten werden. Die Reste dieses großen Quittenbaumes im Garten der Künstlerin kommen nun in der zeltartigen Hütte der Krippenszenerie zum Vorschein. Gerade wenn das Obstgrün beim dem wuchtigen Laubbaum zurückging und die Quittenfrüchte knallgelb wurden, hatte Maria Thurner hier ihre Besucher im heimischen Atelier gerne mit dem reifen Obst beschenkt. Der Quittenbaum wurde allerdings jüngst gekappt und die Restbestände des wuchtigen Baumes finden sich in unterschiedlichsten Kunstwerken und der Künstlerkrippe von Maria Thurner wieder.

Die nun dominierenden braunen und grünen Töne der Sträucher, aber auch die blütenweißen Gipsfiguren, vermitteln eine besondere Atmosphäre, welche beim genaueren Betrachten zum Verweilen einlädt. Das gerade noch für den ersten Adventssonntag fertig gewordene Dromedar ist ein besonderer Hingucker. Maria Thurner betonte, dass sie ein extra schweres „Wüstentier“ mit dem Dromedar geschaffen hat, welches gleichsam über den anderen Türen im Krippenumfeld herausragt. Mit blütenweißen Farbton bindet sich das „Wüstenschiff“ direkt in die Szenerie der Weihnachtskrippe ein. Maria Thurner hat bei vielen Fernreisen zu Studienzwecken auch die Tierwelt im Ausland betrachtet, im Notizenblock vorskizziert und nun in eine Kunstwerk umgewandelt. Das Dromedar (rechts im Bild) ist zwar für die Europäer ungewöhnlich jedoch überzeugt die Figur den Betrachter gerade durch die klaren Konturen. Die musikalische Umrahmung des Adventsfensters wurde durch Bettina Thurner übernommen. Die junge Gymnasiastin Julia Thurner las in die schöne adventliche Szenerie eingebettet schöne adventliche Gedichte vor. Insbesondere die teilnehmenden Kinder waren von dem schönen Eindruck, den ausgewählten Liedern und heimatlichen Texten begeistert.

Die Weihnachtsszenerie der Straßkirchner Künstlerin Maria Thurner ist besonders mit Beleuchtung und bei Dunkelheit mehr als ein Hingucker.