Dreimal mit viel Applaus beklatschte das Straßkirchner Publikum die Kasperltheatervorführungen am Freitag und Samstag (19./20.4.24) im Straßkirchner Pfarrheim St. Stephanus. Auf Einladung des Jugendfördervereins „Schambach Kids“ spielte „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“ das Erwachsenenstück „Erlösung ist kein Trallala“ und das Kinder-Stück „Kasperl und der Zwackilutschku“.
„Für Erwachsene ein wahrer Schenkelkloppfer“
Kasperlpuppen können keine geheimen Wünsche und Sehnsüchte entwickeln, jedoch holen sie die Vergangenheit aus den eigenen Kindertagen in die Moderne zurück. In Doctor Döblingers Ensemble jedenfalls träumen sich seit der Entstehung des Theather-Ensembles vor über 30 Jahren immer mehr Darsteller über ihr festgeschnitztes Rollenprofil hinaus. Sogar der Kasperl suchte bei dem Erwachsenen-Theater, das sowohl für Senioreninnen und Senioren, aber auch für altersunabhängig für die Erwachsenen konzipiert war, nach einem alternativen Betätigungsfeld. Einen Ausweg könnte ein Päckchen vom fernen Schirmherrn, dem Doctor Döblinger, zeigen, doch leider kommt es nie beim Kasperl an. Nur ein Erpresserbrief, in dem eine Riesensumme für die Herausgabe des Päckchens gefordert wird. Zum Glück kann der Kasperl auf die Hilfe seines Seppls zählen. Es war nur zu hoffen, dass der noch mit seiner Rolle als begeisterter Freund und Helfer zufrieden ist. Sowohl die feine Ironie als auch die mit subtilem Humor gespickte Vorführung ließ das Publikum zu Lachsalven hinreißen. Das ganze Kasperltheater war mit passender Livemusik garniert. Puppenspieler waren Josef Parzefall und Anton Frank, für die Musik zeichnete sich Florian Burgmayr verantwortlich.
Für Kinder: markante Charakterköpfe und spannende Dialoge
„Kasperl und der Zwackilutschku“ oder „Der Herr der tausend Puddings“ war der Titel des zweiten 45-minütigen Stücks, das in Straßkirchen aufgeführt wurde. In zwei Vorstellungen konnten die Autoren Josef Parzefall und Richard Oehmann die begeisterten Kinder auf eine Reise in eine ferne Welt mitnehmen. Die Geschichte über den allwissenden Zwackilutschku war sehr ungewöhnlich. Nach einer alten Sage verwandelt sich einer von den im schönen Stadtchen „Hinterwieselharing“ gekochten Puddings in den allwissenden Zwackilutschku.
Hier ging es darum, dass Kasperls Heimatstadt Hinterwieselharing einmal im Jahr den Zwackilutschku-Tag feiert. Dann wird in jedem Haus ein Pudding gekocht, denn nach der alten Sage verwandelt sich einer davon in den allwissenden Zwackilutschku. Doch dieses Jahr verschwindet ausgerechnet der Pudding, den die liebe Großmutter gekocht hat. Wurde er vom verfressenen Kasperl vertilgt, hat der böse Zauberer „Gottlieb Wurst“ seine Hand im Spiel oder hat sich der Pudding gar in den Zwacklilutschku verwandelt und ist entwischt? Diese Fragestellung wurde in dem turblenten Theaterstück wunderbar analysiert und alle Verwirrungen entwirrt werden.
Bis zum Ende des wunderschönen Theaterstücks konnten sich alle Komplikationen auflösen und die Kinder und Erwachsenen verließen mit lachenden Gesichtern das Pfarrheim Die Vereinsmitglieder der „Schambach Kids“ bewirten die Gäste. Auch im kommenden Jahr werden wieder zwei Theatervorführungen im Straßkirchner Pfarrheim angeboten. Das Publikum hofft, dass man auch nächstes Jahr „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“ in Straßkirchen wieder begrüßen kann.