Blicke hinter die Kulissen beim Wertstoffhof

Am Donnerstag, 2. August 2023, fand erstmals im Rahmen des ILE-weiten Jugendferienprogrammes der ILE Gäuboden eine Führung durch Sophie Eisenhut (ZAW-SR) und Bürgermeister Christian Hirtreiter am Straßkirchner Wertstoffhof statt. Es wurde jüngst beschlossen für die Jugendlichen aus dem Gebiet der ILE-Gäubodengemeinden Straßkirchen, Irlbach, Oberschneiding, Leiblfing, Salching und Aiterhofen auch gemeinsame Ferienprogrammangebote zu gestalten. Daher konnte hier erstmals ein entsprechendes Angebot realisiert werden. Bei einem Rundgang wurden die einzelnen Wertstoffe genauer unter die Lupe genommen. Das Halbtagesprogramm gliederte sich inhaltlich und räumlich in drei Abschnitte: Rundgang über das Betriebsgelände, Wissensvermittlung im Bereich Umweltbildung und kreatives Arbeiten. Zusätzlich stellte Bürgermeister Christian Hirtreiter noch das Potential im Hinblick auf die Wiederverwendung von Rohstoffen dar. Der Schwerpunkt lag dabei besonders auf den verschiedenen Kunststoffarten und Glas.

Glas der besondere Werkstoff

Ob bunt oder einfarbig, bearbeitet oder klassisch und robust, um daraus zu trinken oder damit den Sternenhimmel im Blick zu behalten – Glas ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, so Hirtreiter einleitend. Es wurde auf die Glasherstellung eingegangen und die Entstehungsgeschichte der heutigen Glasarten skizziert. Quarzsand, Soda und Kalk sind die Hauptbestandteile von Glas. Wie viel genau von welcher Zutat und ob noch andere Stoffe dazu kommen, hängt von dem jeweiligen Glasprodukt ab. Die Rezeptur für Glas hat sich seit den ersten, historischen Anleitungen zur Glasherstellung, die auf das siebte Jahrhundert vor Christus zurückdatieren, nicht wesentlich verändert: Sand, Asche aus Meerespflanzen und Kreide stehen als Hauptzutaten auf vorchristlichen Tontafeln. Spätere Rezepte beinhalten Pottasche, Kalk, Sand und Soda. Pottasche wird heute noch bei manchen Verfahren zur Glasherstellung dazugegeben. Auch Dolomit und Feldspat können darunter gemischt werden. Die Teilnehmer konnten sich historische und aktuelle Gerätschaften aus Glas einem außergewöhnlichen Werkstoff einmal genauer anschauen.

Anschließend konnten die Kinder und Jugendlichen bei dem Workshop „Die jungen Forscher“ selbst Recyclingpapier herstellen und kreative Lesezeichen aus Altpapier gestalten.

Nachhaltiges Leben

Sophie Eisenhut, die Öffentlichkeitsbeauftrage des ZAW-SR, informierte zudem über die Arbeit des ZAW und die Möglichkeiten eines jeden einzelnen, nachhaltiger zu leben. Dazu gehört auch die richtige Entsorgung des Abfalls. Denn Recycling ist ein wichtiger Baustein beim Aufhalten des Klimawandels und der Rettung unseres Planeten. Gemeinsam mit den Teilnehmern überlegte die Referentin, wie das Mülltrennsystem noch effektiver gestaltet werden könne. Hierbei handelt es sich vor allem um Komfort: Magnete, um Metalle sicher bestimmen zu können, und noch detailliertere Beschriftungen auf Müllbehältern. Denn Sophie Eisenhut verdeutlichte, dass die 38 Wertstoffhöfe des ZAW dazu eine gute Möglichkeit bieten, verwertbare Abfälle kostenlos zu entsorgen. Dazu zählen zum Beispiel Verpackungen, Altmetall, Altpapier, Grüngut, kleine Mengen Bauschutt, elektrische Geräte. Diese werden dann nach Möglichkeit einer sinnvollen Weiterverwertung zugeführt und helfen die Gebühren niedrig zu halten.

Glas als besonderer Werkstoff findet sowohl in der Lebensmittelindustrie (alter händisch hergestellter 150-jahriger Glaskrug), in Chemielaboratorien (Flüssigkeitsgefäße: ein Erlenmeyerkolben links und ein 250-Milliliter-Becherglas) und in der Optik (ein historischen Fernrohr von Joseph-von-Fraunhofer) immer noch eine große Verbreitung und ist ein wichtiger Rohstoff in unserer modernen Gesellschaft

Sophie Eisenhut vom ZAW Straubing zeigte wie man Altpapier zum kreativen „Papierschöpfen“ verwenden kann

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Sophie Eisenhut vom ZAW Straubing zeigte wie man mit einem kleinen Handmagnet die Unterscheidung zwischen Blech und Aluminiumdosen treffen kann um die Wiederverwertung sicher zu ermöglich: Alu ist unmagnetisch, Blech ist magnetisch. Hierdurch kann die Dose in den richtigen Wertstoffbehälter befördert werden und einer Wiederverwendung zugeführt werden.

Aus „selbst geschöpften Papier“ wurden mittels weniger Arbeitsschritte im Straßkirchner Wertstoffhof durch die Teilnehmer wunderschöne Accessoirs für den heimischen Schreibtisch hergestellt