Archäologische Exponate im neuen Straßkirchner Rathaus

Am 17.5.23 fand eine Besprechung von Kreisarchäologen Dr. Ludwig Husty, Museumsdirektor Prof. Dr. Günther Moosbauer, Kämmerin Jana Hofmann und Bürgermeister Christian Hirtreiter statt. Im Oktober 2022ging das neue Straßkirchner Rathaus in Betrieb. Für den Innenbereich des Gebäudes waren Vitrinen zur geschichtlichen Entwicklung der Gäubodengemeinde Straßkirchen angedacht, die nun mit der endgültigen Bestückung mit heimischen Fundstücken bzw. deren Imitaten fertiggestellt wurden. Bei dem Ortstermin wurde die realisierte Variante der Darstellung der Straßkirchner Gemeindegeschichte erörtert. Befürwortet worden war vom Gemeinderat eine Ausstellungsvitrine mit geschichtlichen Erläuterungstafeln, die jetzt in Nutzung ist. Eine Fibel-Replik der Straßkirchner Adelsgräber, welche im Straubinger Gäubodenmuseum ausgestellt ist, war beschlossen worden in einer Großvitrine im Rathaus-Foyer auszustellen. Die Straßkirchner Adelsgräber fanden in der Landesausstellung: „100 Schätze aus 1000 Jahren“ mit großem Erfolg im neuen Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg einen guten Anklang. Die Ausstellungstücke der Höhepunkte der Straßkirchner Ortsgeschichte mit der Leihgabe des Gäubodenmuseums Straubing, den Inventaren der Gräber 364 und 365 aus Straßkirchen, sind überregional bedeutsam. Die beiden Gräber konnten auf den Beginn des 6. Jahrhunderts datiert werden. Erörterung fand auch die Darstellung von Exponaten aus den jüngsten Grabungen im Bereich der Wohnbaugebiete Hiebäcker Bauabschnitt II und im Bereich des Baugebiets „Wasserwerk Bauabschnitt III“. Hier sind im Depot der Kreisarchäologie schöne Exponate vorhanden. Auch im Depot des Straubinger Gäubodenmuseums fanden sich schöne Relikte aus der Vergangenheit zur Straßkirchner Ortsgeschichte. Die Exponate aus unterschiedlichen Zeiten der ältesten Straßkirchner Geschichte für das Rathaus-Foyer wurden in Form von fünfjährigen Leihgaben vom Gäubodenmuseum und dem Kreisdepot des Landkreises Straubing-Bogen an die Gemeinde Straßkirchen weitergereicht. Vor allem die Spondylus-Muschel-Exponate aus der Sammlung von Holger Franz, welche als Gürtelschnalle von den Vorfahren verwendet wurden, sind herausragend. Muschelschmuck wurde aus den Gehäusen einer dickschaligen Klappmuschel (Spondylus gaedoropus) gefertigt. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Muscheln liegt im südlichen Mittelmeerraum und in der Ägäis. Aus diesem exotisch wirkenden Rohstoff wurden Anhänger, Schnallen, Armringe oder auch Perlen gefertigt, die im reichen Gäuboden als edler Schmuck Verwendung fanden. Zu erwähnen waren bei der  Vor-Ort-Erörterung auch die metallzeitlichen Fundstücke, die aus der Schambacher Flur stammen und bei Ausgrabungen in der Ackerhofstraße geborgen wurden, sowie die in Auswahl ausgestellten Exponate aus Urnengräbern aus dem neuen Baugebiet „Wasserwerk Bauabschnitt III“.

Die Straßkirchner Ortsgeschichte findet im neuen Rathaus ihre Berücksichtigung: die Experten freuten sich über das hohe Geschichtsbewußtsein in Straßkirchen.

Von links: Bürgermeister Christian Hirtreiter, Kreisarchäologe Dr. Ludwig Husty, Kämmerin Jana Hofmann und Museumsdirektor Prof. Dr. Günther Moosbauer vor den geschichtlichen Exponaten im Ausstellungsraum