Am 9.9.2025 konnte das Ehepaar Helmut und Christiane Erwert eine großzügige Zuwendung an neuverpackten Originalausgaben aus dem umfangreichen Literaturwerk des Bogner Autors und Historikers an die Straßkirchner Gemeindebücherei weitergeben. Bürgermeister Christian Hirtreiter freute sich, dass die umfangreiche Buchspende einem guten Zweck sowohl für die Jugend als auch für Recherchearbeiten in der örtlichen Bücherei übergeben wurde.
Erwert wurde 1933 in Weißkirchen (Bela Crkva) im Banat – gleichsam als richtiger „Donauschwabe“ geboren, studierte Geschichte, Germanistik und Anglistik an der LMU München, ehe er an bayerischen Gymnasien, in den USA und Spanien unterrichtete. Zu seinen Publikationen gehören Lehrbücher und Darstellungen zur Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und Geschichte, unter anderem viele Beiträge zur Regionalgeschichte zum Gäuboden und zur südostdeutschen Literaturgeschichte. Erwert ist Träger hochrangiger Kulturpreise und Auszeichnungen. Unter anderem ist er Inhaber der Schlicht-Medaille des Landkreises Straubing-Bogen. Ebenfalls 2017 wurde Erwert für sein Lebenswerk mit dem Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Dem mittlerweile 92-jährigen Autor ist die Bildung im Allgemeinen und vor allem die Weitergabe von Traditionen und Wissen an die kommenden Generationen ein hohes Anliegen. Dies ist die Triebfeder seines jahrzehntelangen Wirkens in der heimatlichen Kulturarbeit. Er hat mehrere Bücher beim renommierten Attenkofer Verlag veröffentlicht.
Dem Buchautor und Historiker Helmut Erwert sind vor allem seine Ergebnisse der Recherchen über die Geschehnisse der Stadt Straubing und der Region zur Zeit des 2. Weltkrieges wichtig. Gerade die Stadt Straubing hat in ihrer langjährigen Geschichte schwere Zeiten durchlebt. In den bayerisch-österreichischen Kriegen wurde sie vielfach mit Kanonen beschossen, Jahrzehnte später brannte sie fast zur Hälfte nieder, aber kaum eines der vorherigen Ereignisse hätte die ganze Stadt und ihren historischen Stadtkern bis auf die Grundmauern vernichten können wie die kriegerische Bedrohung Ende des Zweiten Weltkriegs. Hunderte Tonnen Spreng- und Brandbomben fielen auf die Stadt Straubing und richteten in der Gäubodenmetropole und im Umland große Verwüstung an, Tage später eroberte eine Armada von Panzern und Artillerie die Region.
Auch Straßkirchen hat hier dramatische Tage zum Ende des zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit erleben müssen.
Helmut Erwert forschte lange Zeit im Stadt- und Staatsarchiv, sichtete zahlreiche einschlägige Dokumente der US-Streitmacht und der US-Militärregierung aus den „National Archives“ in Washington D. C und stellte in seinen historischen Werken vieles anschaulich, gerade für die Jugend verständlich dar. In seinem Buch “Schicksalstage im Herzen Ostbayerns“ schildert Erwert eindringlich den Beginn der gegenwärtigen Epoche im Herzen Ostbayerns aus eigenem Erleben und aus historischen Quellen. In Zeiten notwendiger Orientierung beschreibt er die Zeit des Umbruchs und die Geburt der neuen Epoche, um beizutragen zu Besinnung, Mahnung und Wertschätzung. Dem Ehepaar Erwert war bei der Übergabe des umfangreichen Literaturbestandes wichtig, dass gerade die Bildungsarbeit in einer öffentlichen Gemeindebibliothek dadurch einem regionalen Wissenshort noch mehr heimatliche Literatur zur Verfügung gestellt wurde. Bürgermeister Hirtreiter freute sich über den angenehmen Austausch im Rahmen der Spendenübergabe und wünschte dem gesundheitlich hoch vitalem Autor-Ehepaar noch viele Jahre aktiven Schaffens.