Seit einigen Jahrzehnten wurde im Bereich der Pfarrkirche St. Stephanus und dem imposanten Kirchturm mit Läutwerk nichts saniert. Doch am 16. Juli 2025 ging es mit einem richtigen „Meilenschritt“ richtig voran. Unter Leitung von Pfarrer Gerhard Pöpperl konnten die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Turm, dem Läutwerk und der Kirche in Angriff genommen werden. Die Gesamtmaßnahme der Sanierung wird durch das Straubinger Architekturbüro „hiw architekten gmbh“, Herrn Alexander Weny, betreut. Die Diözese Regensburg hatte im Zuge der Voruntersuchungen den Glockensachverständigen Herrn Hackl mit der Erstellung eines Gutachtens über den Zustand der gesamten Läuteanlage beauftragt. Darin wurde festgehalten, welche Maßnahmen man zeitnah und welche in einiger Zeit umzusetzen sind. Durch die eingebundenen Firmen ist die Sanierung jüngst gestartet worden. Seit fast 500 Jahren läuten in Straßkirchen die Glocken für Gott und die Welt. Doch mit der Zeit hat sich an einigen Teilen der Glocken und der Läuteanlage der Verschleiß zu schaffen gemacht. Zum Erhalt der Glocken und der Läuteanlage sind dadurch einige Reparaturen und umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich. Zunächst wurde der fast 50 Meter hohe massive Turm eingerüstet. Das 1,7 Meter große Metallkreuz mit Messingkugel wurde abgenommen und wird neu vergoldet. Für die Sanierung der Glocken wurden zuerst alle Klöppel demontiert, die teilmechanische Steuerung mit Elektronik vorbereitet und Maße genommen. Die Klöppel haben sich mit den Jahren stark eingeschlagen, was für das Alter normal ist. In diesem Fall hat der Straßkirchner Turm mit Läutwerk fünf Glocken, die es gilt wieder künftig in vollem Klang ertönen zu lassen und vor allem für die kommenden Generationen zu erhalten und vor Korrosion zu schützen.
Das ganze Bauprojekt mit Sanierung der Glocken ist ein komplexes Unterfangen, denn eine der Glocken, die älteste und mit einer Tonne Gewicht zweitschwerste Glocke hat einen Riss, welcher dringend saniert werden muss. Als Vorarbeiten wurde zunächst ein Loch im Turm freigelegt, sodass die Glock über einen Autokran unter starker Beteiligung der Straßkirchner Bürgerinnen und Bürger aus dem Turm gehoben werden konnte. Die Glocke wird nun nach Innsbruck zum Schweißen und zur Reparatur gefahren. Neben einem weiteren Jochhalteeisen für die fünf Glocken ist auch der komplette Antrieb der Glocken zu erneuern (Steuerung, Motor, Kette).
Nach der dann bis Herbst 2025 abgeschlossenen Sanierung wird nach über 30 Jahren der Kirchturm wieder seine Krone das dann neu vergoldete Kreuz mit Kugel zurückerhalten– ein bedeutender Meilenstein für das gesamte Projekt! Um die Kosten von weit über einer Million EUR decken zu können, sind ist die Pfarrei neben Zuschüssen auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen.
Nach voraussichtlich gut viermonatiger Sanierungszeit, kann pünktlich voraussichtlich zum Jahresende die älteste Glocke der Kirche „St. Stephanus“ an ihren Ursprungsort zurückkehren. Die weitere Baukonstruktion wird dann wegen Schäden in der Unterkonstruktion von Grund auf saniert und restauriert sein. Eine neue Kupfereindeckung strahlt dann nach Maßnahmenabschluss vom Turm über die Dächer der Gemeinde Straßkirchen.
Bei dem Termin zur „Aushebung“ der Glocke war Pfarrer Gerhard Pöpperl sehr froh, dass in Straßkirchen vieles schnell vorangeht. Auch Vorschulkinder, Schulkinder, Kirchenpfleger Georg Muhr, Bürgermeister Christian Hirtreiter und Pfarrgemeinderatssprecherin Ingrid Gritsch waren von 8 bis halb zehn Uhr dabei um das komplexe Unterfangen hautnah mit zu erleben. Diese älteste Straßkirchner Kirchenglocke war im Jahr 1764 vom Straubinger Glockengießer Johann Florito gegossen worden. 1941 wurde diese zum Einschmelzen für die Wehrmacht im 2. Weltkrieg nach Hamburg transportiert. Wie durch ein Wunder konnte diese unversehrt nach dem Krieg wieder nach Straßkirchen zurückgebracht werden und versah nun fast 80 Jahre wieder ihren Dienst.
Der Straßkirchner Kirchturm St. Stephanus beim Ausheben der historischen Glocke
Die Glocke hat einen Riss, welcher von einer Innsbrucker Firma fachmännisch renoviert wird.
Die wunderschönen Verzierungen der ältesten Straßkirchner Glocke lassen nach Jahrhunderten den Betrachter vor der Handwerkskunst der Straubinger Glockengießer im 17. Jahrhundert noch erstaunen
Kirchturmkreuz und Turm-Kugel werden vergoldet und erstrahlen dann ab Herbst 2025 wieder in voller Schönheit über dem Straßkirchner Ortskern.