
Kommunale Wärmeplanung für Straßkirchen – Ergebnisse vorgestellt
Im Ratssaal des Rathauses Straßkirchen fand am 30.09.2025 eine öffentliche Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung (KWP) statt. Die Gemeinde hatte die CreaTech Engineering GmbH aus Regensburg mit der Erarbeitung der Wärmeplanung beauftragt. Das auf Versorgungsinfrastruktur und Geoinformationssysteme spezialisierte Ingenieurbüro betreut zahlreiche Kommunen in Bayern bei der Umsetzung der Energiewende. Die Regensburger Firma hat den gemeinsamen Auftrag für die Gäubodengemeinden Straßkirchen, Irlbach, Salching und Aiterhofen bearbeitet
Vor Ort präsentierten Konstantin Pierratos, Markus Blaimer und Fabian Laumer von „CreaTech“ die zentralen Ergebnisse der Wärmeplanung und beantworteten anschließend Fragen der interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Warum eine Wärmeplanung?
Die Wärmewende ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, CO₂-Emissionen zu senken und langfristig stabile Energiepreise zu sichern. Die Gemeinde Straßkirchen strebt eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 an. Die kommunale Wärmeplanung bildet dafür die strategische Grundlage und soll die zukünftige Energieversorgung im gesamten Gemeindegebiet unterstützen.
Bestandsaufnahme und aktuelle Situation
In Straßkirchen wird aktuell überwiegend mit fossilen Energieträgern wie Heizöl und Erdgas geheizt. Das durchschnittliche Heizungsalter liegt bei über 20 Jahren, was auf einen hohen Sanierungsbedarf hinweist. Nur etwa zehn Prozent der Heizungen sind Wärmepumpen. Besonders in den dichter bebauten Siedlungsbereichen ist der Wärmebedarf hoch.
Lokale Potenziale und mögliche Wärmequellen
Die Analysen von CreaTech zeigen, dass der Ortskern von Straßkirchen gute Voraussetzungen für ein zukünftiges Wärmenetz bietet. Aufgrund der hohen Gebäudedichte und des fossilen Heizbestands erscheint ein Wärmenetz sowohl technisch als auch wirtschaftlich in Teilen der Gemeinde sinnvoll.
Als mögliche Wärmequellen wurden identifiziert: Biomasse, insbesondere Hackschnitzel aus der Region, Geothermiepotenziale im Raum Straubing und die Einbindung bestehender Anlagen, etwa des großen Solarparks Gänsdorf.
Welche Energiequellen letztlich zum Einsatz kommen, soll in einer darauf aufbauenden Machbarkeitsstudie genauer untersucht werden.
Ausgearbeitete Szenarien für die zukünftige Wärmeversorgung
Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung wurden verschiedene Szenarien für eine mögliche zukünftige Wärmeversorgung in Straßkirchen entwickelt, um Vor- und Nachteile unterschiedlicher Ansätze abzuwägen.
Eine gemeindeeigene Fläche in Schambach könnte als Ausgangspunkt für ein Wärmenetz dienen. Derzeit werden über 60 % der Gebäude dort mit fossilen Energieträgern beheizt. Insgesamt 63 Gebäude weisen einen Wärmebedarf von rund 4,5 GWh pro Jahr auf. Aufgrund sensibler Grundwasserverhältnisse und bestehender Schutzgebiete ist die Umsetzbarkeit jedoch ungewiss. Ein Wärmenetz wäre hier auch nur bei sehr hoher Anschlussquote wirtschaftlich tragfähig.
Auch in Paitzkofen bietet eine bestehende gemeindliche Fläche Möglichkeiten für eine Heizzentrale. Der Anteil fossiler Heizsysteme liegt bei etwa 60 %, gleichzeitig ist hier jedoch schon viel Biomasse im Einsatz. Mit einem jährlichen Wärmebedarf von 3,0 GWh und einer hohen Zahl an erneuerbaren Wärmequellen ist ein Wärmenetz hier vermutlich nicht wirtschaftlich umzusetzen.
Im großen Wohnbausegment „Am Wasserwerk“ rund um das Pflegeheim ist angedacht die Anschlussnehmer über eine zentrale Heizzentrale mit Pelletheizung und Gasspitzenlastkessel zu versorgen. Bestehende Netze können oftmals einen guten Anhaltspunkt für Erweiterungen liefern. Weitere Überlegungen wurden bisher aufgrund der eher geringeren Eignung der angrenzenden Siedlungen nicht angestellt.
Besonders vielversprechend zeigt sich das Gebiet im Süden der Gemeinde. Ausgehend von einer Gemeindefläche könnte sich hier ein Wärmenetz in Richtung Ortszentrum entwickeln und langfristig eine attraktive Alternative für viele Haushalte darstellen. In Frage kommen mehrere potenzielle Wärmequellen, deren endgültige Auswahl von der konkreten Netzplanung abhängt. Eine Weiterverfolgung des Anschlussinteresse der Bürger, sowie eine Machbarkeitsstudie könnte hier in Zukunft den Bau eines Wärmenetzes ermöglichen.
Ausblick
Mit dem Abschluss der Wärmeplanung im November 2025 verfügt die Gemeinde Straßkirchen nun über eine fundierte Datengrundlage sowie einen strategischen Handlungsleitfaden bis ins Jahr 2045. In den nächsten Schritten sollen Prioritäten gesetzt, Fördermöglichkeiten geprüft und die Bürgerschaft weiterhin informiert und eingebunden werden. Konstantin Pierratos von der „CreaTech Engineering GmbH“ betont: „Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist entscheidend. Nur wenn alle mitziehen, kann die Umsetzung gelingen“. Die Gemeinde Straßkirchen bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden für das große Interesse und bei der CreaTech Engineering GmbH für die kompetente Begleitung des Projekts. Gemeinsam soll nun der Weg zu einer nachhaltigen, sicheren und bezahlbaren Wärmeversorgung fortgesetzt werden.

Einladung zur Vorstellung der Ergebnisse:
Createch Engineering unterstützt beim Weg zur nachhaltigen Wärmeversorgung
Die Verwaltungsgemeinschaft Straßkirchen, bestehend aus den Gemeinden Straßkirchen und Irlbach, hat mit einem offiziellen Kick-Off-Termin die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist es, die Weichen für eine zukunftsfähige, effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung in der Region zu stellen. Unterstützt wird die VG Straßkirchen dabei vom Ingenieur- und Geo-IT-Unternehmen „CreaTech Engineering GmbH“, das mit der Planung beauftragt wurde.
Der Auftakt fand am Montagmorgen im Rathaus Straßkirchen statt. Anwesend waren Bürgermeister Christian Hirtreiter, die Mitarbeitenden des Bauamts Katrin Kiefl und Andreas Stäblein sowie Konstantin Pierratos und Anna Biberger von „CreaTech Engineering“. In einem ersten gemeinsamen Gespräch wurden die Zielsetzungen und nächsten Schritte besprochen.
Im Fokus steht die strukturierte Erfassung und Bewertung vorhandener und potenzieller Wärmequellen und -abnehmer: Im Gemeindegebiet existieren bereits einzelne Wärmenetze sowie mehrere Biogasanlagen mit Blockheizkraftwerken.
„Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiges Instrument, um Herausforderungen wie steigende Energiekosten, Versorgungssicherheit und Klimaschutz strategisch anzugehen“, betont Bürgermeister Christian Hirtreiter. „Für uns ist entscheidend, dass dabei konkrete, umsetzbare Maßnahmen entstehen, die zur Situation vor Ort passen – nicht bloß ein Plan für die Schublade.“
Die „CreaTech Engineering GmbH“ bringt dabei ihre Erfahrung im Bereich nachhaltiger Infrastrukturplanung und digitaler Datenanalyse ein. In den kommenden Monaten folgen umfassende Datenerhebungen, Potenzialanalysen und Gespräche mit relevanten Akteuren – insbesondere auch mit Unternehmen und Energieversorgern vor Ort.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen im Laufe des Prozesses transparent informiert und eingebunden werden. „Nachhaltige Wärmeversorgung geht nur gemeinsam – wir möchten die Menschen mitnehmen und dafür sorgen, dass am Ende etwas entsteht, das auch tatsächlich umgesetzt werden kann“, so Konstantin Pierratos von „CreaTech Engineering“.
Dafür wurde eigens ein Bürgerportal eingerichtet: https://www.createch.gmbh/service/buergerportal-vg-strasskirchen/.
Es dient dazu, häufig gestellte Fragen im Vorfeld zu klären und interessierte Bürgerinnen und Bürger sachlich und transparent zu informieren. Die kommunale Wärmeplanung wird durch Bundesmittel gefördert und ist Teil der bundesweiten Energie- und Klimastrategie. Die VG Straßkirchen nutzt damit die Chance, aktiv an der Gestaltung der lokalen Energiewende mitzuwirken.